Letztendlich sind wir dem Universum egal: Roman (German Edition) by David Levithan

Letztendlich sind wir dem Universum egal: Roman (German Edition) by David Levithan

Autor:David Levithan [Levithan, David]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 9783104024370
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2014-03-20T23:00:00+00:00


Es kann eigentlich nichts schiefgehen. Ich bin ein überaus attraktives Mädchen. Justin ist der klassische triebgesteuerte Jungbulle.

Ich hoffe, dass Rhiannons Theorie stimmt und Ashley sich nur an das erinnert, was ich oder ihr Hirn sie erinnern lassen wollen. Wobei ich es mit dem hier nicht allzu weit treiben will – ich brauche nur die Bestätigung, dass Justin bereit wäre, keine tatsächliche Tuchfühlung.

Rhiannon hat ein Austernrestaurant etwas abseits vom Highway ausgesucht. Ordnungsgemäß frage ich ab, ob Ashley gegen irgendwelche Schalentiere allergisch ist. Wie sich herausstellt, bildet sie sich »Allergien« gegen alles Mögliche ein, um damit ihren Speiseplan einzuengen. Aber Schalentiere haben es bisher nicht auf diese spezielle rote Liste geschafft.

Als sie das Restaurant betritt, drehen sich buchstäblich Köpfe zu ihr hin. Die meisten gehören zu Männern, die gute dreißig Jahre älter sind als sie. Sie ist das sicher gewöhnt, aber ich kriege die Krise.

Rhiannons Sorge, Justin müsste am Ende auf uns warten, ist unbegründet – er kommt erst zehn Minuten nach uns. Sein erster Blick auf mich ist unbezahlbar – so jemanden wie Ashley hat er sich definitiv nicht vorgestellt, als Rhiannon ihm von einer Freundin auf Besuch erzählt hat. Er begrüßt Rhiannon, glotzt dabei aber unverhohlen zu mir hin.

Wir nehmen unsere Plätze ein. Anfangs bin ich so auf ihn fixiert, dass ich erst nach einer Weile bemerke, wie Rhiannon auf die Situation reagiert. Sie wirkt in sich gekehrt, ist plötzlich still und schüchtern. Ich weiß nicht, woran es liegt: an Justins Anwesenheit oder an seiner und meiner Anwesenheit zusammen.

Wir waren an diesem Tag so mit uns beschäftigt, dass wir uns für das Treffen hier nicht ordentlich vorbereitet haben. Als Justin nun die zu erwartenden Fragen stellt – woher Rhiannon und ich uns kennen, und wieso er noch nie etwas von mir gehört hat –, muss ich einspringen. Sich etwas zusammenzufabulieren, ist nicht Rhiannons Stärke. Für mich gehört Lügen notwendig zu meiner Natur.

Ich kläre ihn darüber auf, dass meine und Rhiannons Mutter an der Highschool beste Freundinnen waren. Ich wohne in Los Angeles (warum nicht?) und gehe zu Castings für Fernsehserien (weil ich das drauf habe). Meine Mutter und ich sind für eine Woche zu Besuch an der Ostküste, und sie wollte bei der Gelegenheit ihre alte Freundin wiedersehen. Rhiannon und ich sind uns über die Jahre immer wieder mal begegnet, das letzte Treffen ist aber schon eine ganze Weile her.

Justin scheint mir förmlich an den Lippen zu hängen, hört aber nicht die Spur zu. Ich streife unterm Tisch »versehentlich« sein Bein. Er tut, als bemerke er es nicht. Genauso wie Rhiannon.

Ich traue mich einiges, achte aber darauf, es nicht zu übertreiben. Ich lege ein paarmal meine Hand auf die von Rhiannon, wenn ich einen Satz unterstreichen will, da fällt es nicht so auf, als ich das Gleiche bei Justin tue. Ich erwähne einen Hollywoodstar, den ich mal auf einer Party geküsst habe, stelle aber klar, dass es keine große Sache war.

Ich will, dass Justin auf meine Flirtversuche eingeht, aber dazu ist er offenbar nicht fähig. Erst recht nicht, sobald Essen vor ihm steht.



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